In der heutigen Zeit haben immer mehr Menschen Probleme mit Stress. Das muss nicht sein und kann durch verschiedene Entspannungstechniken entgegengewirkt werden. 1938 hat der Arzt und Physiologe Edmund Jacobson in Amerika die Progressive Muskelentspannung entwickelt. Die Entspannungstechnik dient zur Verminderung und Prävention von Stress. Das Prinzip der Progressiven Muskelentspannung ist einfach zu erlernen. Verschiedene Muskelpartien werden angespannt und nach kurzer Zeit losgelassen. Durch diesen Kontrast der Muskelanspannung und Muskelentspannung wird dieser intensiver wahrgenommen, als ohne vorherige Anspannung.
von Belinda Knop, Psychologische Beraterin (VFP)
Die Verhaltenstherapie ist eine moderne Form von Psychotherapie, mittels derer Klienten mit verschiedenen Problemen, (Depressionen, Ängste, Zwänge oder Phobien) behandelt werden. Die Grundannahme der Verhaltenstherapie lautet, dass jedes Verhalten erlernt ist und auch wieder verlernt werden kann, insbesondere durch Übung, Selbstbeobachtung und Belohnungspläne. Das Augenmerk der Verhaltenstherapie liegt daher auf dem Verhalten an sich und auf der Frage, wie es verändert werden kann.
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Die Prinzipien dieser Lernprozesse wurden erstmals von Ivan Pawlow (1849-1936) systematisch untersucht. Pawlow entdeckte 1904 das Prinzip der klassischen Konditionierung: Ein Reiz, der ein Verhalten auslöst, kann seine Wirkung auf einen anderen Reiz übertragen, sodass dieser dann ebenfalls das Verhalten auslöst.
Später erforschte B.F. Skinner die operante Konditionierung und konnte zeigen, dass bestimmte Belohnungspläne besser als andere zu Verhaltensänderungen führen.
In den 1970er Jahren werden Kognitionen (Einstellungen, Erwartungen, Überzeugungen) als weitere verhaltenssteuernde Komponenten erforscht und der Begriff der kognitiven Verhaltenstherapie (Albert Ellis, Aaron T. Beck, Donald Meichenbaum) wird zum Oberbegriff für systematisch entwickelte Therapieansätze, die auf wissenschaftlich belegten Lerntheorien beruhen.
Durch die Verhaltenstherapie lernen Klienten, vorhandene Probleme zu erkennen und systematisch an ihrem Verhalten zu arbeiten, z.B. durch Selbstbeobachtung, Übungen oder durch das Vermeiden von Faktoren (Reizen), die unerwünschtes Verhalten auslösen. Auch Belohnungspläne werden häufig eingesetzt.
Ein wichtiger Baustein der Verhaltenstherapie ist die genaue Verhaltensanalyse nach dem SORKC-Schema. Dabei wird nach Faktoren gesucht, die problematisches Verhalten auslösen, erklären oder aufrechterhalten. Das Verhalten wird unter fünf Aspekten untersucht:
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Die Verhaltenstherapie wird als Einzel-, Paar- oder Gruppensitzung durchgeführt. Die Dauer der Behandlung variiert je nach Problem- oder Falldarstellung. Meist braucht es nur wenige Sitzungen (10 bis 20). Am erfolgreichsten ist die Verhaltenstherapie bei Phobien (Angst vor Spinnen, Angst vor Menschenansammlungen), Süchten (Alkohol, Zigaretten) und Zwängen.
Frau A. leidet seit mehreren Jahren an Panikattacken (Angstanfällen; siehe Online-Lexikon der Psychologie) mit Angst vor Ohnmacht und Ersticken. Schlechte Luft und zu viel Hitze sind genauso Auslösesituationen für Panikattacken wie enge Räume, in denen Flucht nur schwer möglich ist. Frau A. erlebt die Situation als Beklemmungsgefühl, das sie u.a. in der Brust verspürt. Auch Schwindel und Atemnot machen ihr zu schaffen. Aus medizinischer Sicht konnte eine körperliche Ursache für Angstzustände ausgeschlossen werden.
Frau A. meidet daher alles, was Panikattacken auslösen könnte. Sie vermeidet enge, geschlossene und heiße Räume. Aus diesem Grund fährt sie nicht mehr mit dem Auto und traut sich immer seltener aus dem Haus. Sie fängt an regelmäßig Alkohol zu trinken, weil Alkohol ihr die Angst nimmt.
In der ersten Sitzung rät der Therapeut Frau A. ein Protokoll über ihre Angstanfälle zu führen. Sie achtet auf erste körperliche Anzeichen, Gedanken und Bilder und notiert sich diese.
In der zweiten Sitzung erarbeiten der Therapeut und Frau A. anhand der Aufzeichnungen den typischen Verlauf der Angstanfälle. Der Therapeut erklärt Frau A. die Entstehungsbedingungen von Panikattacken und das Vorgehen für die weitere Therapien.
In der dritten Sitzung planen der Therapeut und Frau A. "Konfrontationsübungen", die systematisch vom Schwierigkeitsgrad her gesteigert werden. Dabei achtet der Therapeut darauf, dass Frau A. ihr Vermeidungsverhalten nicht einsetzt. Frau A. lernt so, sich schrittweise mit der angstauslösenden Situation auseinanderzusetzen und diese ohne Angst zu bewältigen.
Der Therapeut begleitet und unterstützt sie dabei. Wichtig für die Konfrontationsübung ist das Gefühl des Erfolgs. Schrittweise werden so alle belastenden Situationen abgearbeitet. Übungen werden, je nach Schwierigkeitsgrad, wiederholt, bis keine Angst mehr auftritt. Nach wenigen Therapiestunden kann Frau A. die meisten Situationen, die früher Panik ausgelöst haben, angstfrei erleben.
von Belinda Knop, Psychologische Beraterin (VFP)
Marsha M. Linehan hat vor einigen Jahren das Konzept der Dialektisch-Behaviorale-Therapie zur Behandlung von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) entwickelt. Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie (DBT) stellt seit dem die Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie für emotional, instabile Persönlichkeitsstörungen dar.
Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) liegt eine Affektregulationsstörung zugrunde. Zurückzuführen ist diese Störung auf eine hohe emotionale Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Gefühle zu steuern. Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie zeichnet sich durch klare Strukturen und geeignete Anwendbarkeit aus. Zum Beispiel bietet sie Fertigkeitstraining in Gruppen an, um den Patienten die enormen Spannungszustände und die emotionale Verletzbarkeit zu nehmen.
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Die für die Patienten unüberwindbare Spannung zwischen unterschiedlichen Polen des Erlebens und Verhaltens führt zur psychischen Problemen. Durch das Auflösen von sich widersprechenden (dialektischen) Spannungen, werden die Probleme behoben. Häufige dialektische Spannungen entstehen durch folgende Pole:
In den 1970er Jahren werden Kognitionen (Einstellungen, Erwartungen, Überzeugungen) als weitere verhaltenssteuernde Komponenten erforscht und der Begriff der kognitiven Verhaltenstherapie (Albert Ellis, Aaron T. Beck, Donald Meichenbaum) wird zum Oberbegriff für systematisch entwickelte Therapieansätze, die auf wissenschaftlich belegten Lerntheorien beruhen.
Durch die Verhaltenstherapie lernen Klienten, vorhandene Probleme zu erkennen und systematisch an ihrem Verhalten zu arbeiten, z.B. durch Selbstbeobachtung, Übungen oder durch das Vermeiden von Faktoren (Reizen), die unerwünschtes Verhalten auslösen. Auch Belohnungspläne werden häufig eingesetzt.